Georg von Peuerbach Gymnasium Linz

Georg von Peuerbach Gymnasium Linz

Projekt Details

 

Jahr: 2020

Status: Ausführung

Auftraggeber: BIG Bundes Immobilien Gesellschaft

Georg von Peuerbach Gymnasium Linz

Es ist soweit. Die Entwurfsphase ist abgeschlossen. Eine Reihe von Weiterentwicklungen lassen das Projekt nun zu einem schlüssigem Gesamtkonzept werden in dem auch die Fassade des Bestandes mit integriert werden konnte. Nun geht es in die Einreichung.

Weitere Informationen folgen.

STÄDTEBAULICHE ASPEKTE

Die Bestandsbauwerke erstrecken sich längs der Ferihumerstraße und werden durch teils tief in das Grundstück reichende Nebengebäude erweitert. Die Funktionen sind den damaligen pädagogischen Konzepten entsprechend hierarchisch und an den Baukörpern ablesbar. Besonders im Bereich der beiden weit voneinander getrennten und im Stadtgefüge – aus unserer Sicht – nicht richtig situierten Eingänge werden die Schwächen im Städtebau und der inneren Organisation sichtbar.

Wenn gleich der Schülereingang über die Ferihumerstraße zu erreichen ist, gleicht er in seiner Ausformulierung eher einem Notausgang – er ist versteckt und uneinsehbar. Der derzeitige Haupteingang wendet sich von der Haupterschließungsachse zur Gänze ab und ist an der Peuerbachstraße positioniert, wodurch der Platz vor der Schule als undefinierter Stadtraum wahrgenommen wird. Schwer nachvollziehbar erscheint auch der Umgang mit dem weiter westlich gelegenen Freiraum, der an der grünsten und ruhigsten Stelle des Grundstücks als Lehrerparkplatz verwendet wird.

Unter diesen Vorzeichen wird versucht die Erweiterung auch als Chance zu begreifen, die Grundorganisation des Gymnasiums den städtebaulichen Rahmenbedingungen anzupassen und auf diese stärker als bisher einzugehen.

Der Entwurf schafft nun eine neue, klare und eindeutige Positionierung im Stadtraum. Das Volumen des Neubaus nimmt die städtebaulichen Fluchten der Bestandsgebäude auf, verknüpft sich logisch mit diesen und verschmilzt zum neuen Bildungscampus.

Gleichwertige Eingänge werden von Schülern, Besuchenden und Eltern über den zentralen Schulvorplatz erschlossen. Von der Straßenbahnstation Peuerbachstraße kommend, schafft der Neubau ein neues Zentrum des ‚Ankommens‘. Der Platz vor der Schule wird zum transitorischen Raum zwischen Öffentlichkeit und der Privatheit des Lernens. Der Grad an Öffentlichkeit nimmt von der Straßenbahnhaltestelle bis zur Zentralgarderobe hin ab. Bewusst nicht behandelt wird der Nebeneingang zu den Sportanlagen, der – nun vom Schülereingang getrennt –eindeutig untergeordnet im Bestand verbleibt. Richtung Nord-Westen wird es immer privater und endet im neuen naturnahen Schulgarten. Ein Gegenpol zum regen Treiben des Schulvorplatzes – einer Oase der Erholung – frei von Verkehr.

ARCHITEKTONISCHE ASPEKTE

Individuelle Förderung kann als erzieherisches Handeln unter konsequenter Berücksichtigung persönlicher Lern- und Bildungsvoraussetzungen verstanden werden.“

Unter dieser Prämisse versteht sich das zentrale Anliegen des Entwurfes. Es soll ein ‚Bildungsorganismus´ geschaffen werden, der die räumlichen Voraussetzungen für ein auf das Individuum zugeschnittenes Lernen ermöglicht.

Moderne Bildungseinrichtungen versuchen dies durch eine adäquate Raumstruktur zu unterstützen. So erscheint es als essenziell das gesamte Gymnasium, konsequenterweise nicht nur den Neubau architektonisch so umzusetzen, dass Lern- und Pausenbereiche, Freiklassen und Freiräume für alle in unmittelbarer Nähe angeboten werden. Der Entwurf sieht für aller Klassen (Bestand und Neubau), die Nachmittags-Betreuung, die Ausspeise, die Bibliothek und Lehrer gleichermaßen diese so essenziellen Freibereiche vor.

Einen weiteren wichtigen architektonischen Aspekte bildet der Vorplatz mit seiner ‚Arena‘. An der Schnittstelle zum öffentlichen Raum an der Ferihumerstraße, dient der teilweise überbaute Platz durch seine hohe Aufenthaltsqualität und Witterungsschutz vor oder nach der Schule als Treffpunkt. Der abgesenkte Bereich der ‚Arena‘ leitet die Schüler zu den Garderoben. Sitzstufen und Begrünungen machen den Raum zur vielfältig nutzbaren Arena. Hier lassen sich Veranstaltungen des Mehrzwecksaals oder Konzerte in den Musikräumen mitverfolgen.

FUNKTIONALE ASPEKTE

Die Stammklassen aus dem Erdgeschoss werden zugunsten der gemeinschaftlich genutzten Bereiche in die Obergeschosse verlegt. Es entstehen somit drei ‚Klassengeschosse´ mit ausschließlich nach Außen orientierten Stammklassen, hochwertigen Lern- und Pausenbereichen, sowie Freiklassen. Im Kern des Altbaues, rund um die zweiläufige Stiege, entsteht zentral gelegen eine Art ,Naturwissenschaftliches Institut‘.

Während die Obergeschosse also als Orte des konzentrierten Lernens dienen wird das Erdgeschoss der Ort der schulischen Interaktion. Gleichzeitig schafft der Entwurf eine Differenzierung zwischen öffentlich wirksamen und innerschulischen Raumsequenzen. Die Raumsequenz aus Aula, Musikräumen und Mehrzwecksaal kann als Zone mit Außenwirkung begriffen werden. Durch die Glasfront zur Schul-Arena und dem überdeckten Schul-Vorplatz schaffen sie einen Bezug zum öffentlichen Raum. So kann auch bei Veranstaltungen wie Schulforen oder Elternabenden ein adäquates Entree mit Foyer und ein zugehörender Außenbereich angeboten werden.

Die Aula, die Ausspeise und die Räume der Nachmittagsbetreuung auf der anderen Seite öffnen sich zum neu angelegten Schulgarten. Über die vorgelagerten Terrasse kommt es hier zu einer Verschmelzung von Innen- und Außenraum.

Die Nachmittagsbetreuung liegt darüber hinaus am Übergang zu den Sportstätten und bietet somit ideale Voraussetzungen für eine hochwertige und vielfältige Betreuung der Kinder.

Der ehemalige Eingangsbereich in der Peuerbachstraße kann zukünftig als An- und Ablieferungszone für die Aufwärmküche dienen. Ferner gibt es hier für Lehrende einen parkplatznahen Nebeneingang.

ÖKONOMISCH / ÖKOLOGISCHE ASPEKTE

Dem Entwurf liegt der Gedanke zu Grunde, den Grundflächenverbrauch soweit als möglich zu reduzieren. Durch die Überbauung der Verwaltung / Foyer und der Überbauung des bestehenden Vorplatzes schaffen wir das Potential für mögliche zukünftige Erweiterungen. Der als Skelettbau gedachte Neubau ermöglicht zum einen flexibel nutzbare Innenräume und zum andern eine spätere Aufstockung.

Die Schaffung eines qualitativen Schulgartens, einer eigenen Grünoase für die Schule, ist der ökologische Hauptaspekt des Entwurfs. Intensiv begrünte Dachflächen dienen zur Rückhaltung des Niederschlagswassers (Stw. sponge city) und begünstigen durch reduzierte Wärmeabstrahlung das Mikroklima.

Durch die Inklusion des Bestand wird ein einheitliches, schlüssiges Gesamtkonzept möglich, das spätere Behebungen funktionaler Mängel des Bestandes obsolet werden lässt.

STELLUNGNAHME PREISGERICHT

STÄDTEBAULICHE ASPEKTE

Das Projekt verschmilzt Neu und Bestand zu einem zukünftigen ruhigen Baukörper, welcher zum öffentlichen Raum eine klare Position bezieht und den Kreuzungsbereich Peuerbachstraße /Ferihumerstraße betont.

Richtung Westen wird ein großzügiger Pausenhof bis zur Grundstücksgrenze ausgebildet und werden die Stellplätze als untergeordnete Funktion Richtung Peuerbachstraße angeordnet. Die Zufahrt und Gestaltung der Stellplätze sind im weiteren Planungsverlauf zu klären.

Die Gestaltung des bestehenden Südwesttraktes wird seitens der Jury hinsichtlich möglicher Entwicklung andiskutiert.

Der Neubautrakt entlang der Ferihumerstraße definiert den neuen großzügigen Hauptzugang und führt einerseits die Schüler über die abgetreppte Landschaft in die Garderoben im UG und die sonstigen Nutzer zum Hauptzugang. Hervorzuheben ist das Zusatzangebot eines Veranstaltungsbereiches im Außenraum, die sogenannte ‚Schul-Arena‘, ein abgetreppter Raum, welcher als Vorplatz aber eben auch als Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Die Ausformulierung der Deckenuntersicht des zweigeschossigen Brückenbereichs ist zu gestalten, ebenso die Frage des Tragwerkes und der Raumbildung weiterzudenken.

FUNKTIONALE ASPEKTE

Als zentraler „öffentlicher“ Bereich der Schule dient das Erdgeschoss: Mehrzweckraum und Musik ermöglichen einen großzügigen Veranstaltungsbereich, der Speisebereich sowie die NABE sind zum ruhigen Pausenhof verbunden, die Belichtung des Werkraums im UG wird beachtet.

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